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Das „vernäht und zugeflixt“ – Archiv

Newsletter vom 27.05.2021

Bin wieder wach!

Die Schlaftablette am Abend vorher tat das was sie sollte und so weckten mich nicht meine Monster im Kopf, sondern um 05:15 klingelte mich der Wecker aus dem Schlaf. Pünktlich um 6:30 Uhr traf ich vor der Klinik ein, verabschiedete mich von meinem Mütterleinchen, die coronabedingt leider nicht mit rein darf und machte mich auf die Suche nach der Station B2.2.

Zuerst erfolgten nochmal die obligatorischen Aufnahmefragen, die ich gefühlt schon 100 mal beantwortet habe, ein kurzes Gespräch mit Operateurin und Oberärztin, einschließlich Markierung des zu operierenden Beins und dann gings ins Zimmer. Dieses Zimmer diente aber nur für den Aufenthalt bis zur OP, mein endgültiges Zimmer lernte ich erst später kennen.

Also nur noch das lustige Krankenhausnachthemd und die schicke Krankenhausunterhose angezogen, ein letztes Selfie, anschließend alle Wertsachen weggesperrt und den Koffer im Schrank verstaut. Und dann gings auch schon los: ich war die Erste auf dem OP-Plan und so hatten auch hier meine Monster im Kopf keine Chance aus der Kiste zu kommen. Obwohl, die obligatorische Beruhigungstablette zeigte bei mir keinerlei Wirkung und so bekam ich die Karawane an Krankenhausbetten Richtung OP voll mit, sowie auch die komplette OP-Vorbereitung der anderen Patienten vor mir in der Reihe. Irgendwie total spannend und so war ich bis zu meiner eigenen Narkose gut beschäftigt.

Irgendwann wurde ich wach, hatte Schmerzen und vor allem fror ich total. Aber es waren so viele liebe Menschen um mich rum, die ganz schnell für Abhilfe sorgen und ich schlummmerte wieder ein. Beim nächsten Aufwachen war ich komplett schmerzfrei und lag unter vielen kuscheligen warmen Decken. Leider wurden die mir kurz darauf wieder weg genommen, da ich vom Aufwachraum in mein Zimmer gebracht wurde. Dort schlief immer wieder ein und kriegte irgendwie nicht viel mit. Menschen kamen und gingen, wechselten liebe Worte mit mir und sagten ich soll mich einfach ausschlafen. Es ist alles ok.

VAC Pumpe am Bein

Später als mein Gehirn wieder aufnahmebereiter war, lernte ich Vera (offizieller Name: V.A.C. VeraFlo(TM) Therapy) kennen. Vera ist eine Higtechmaschin , die dafür sorgt, dass mein Bein optimal heilen kann. Vera macht alles automatisch: spülen, absaugen, reinigen und befeuchten der Wunde. Sie zeigt sogar an, was sie vorhat und arbeitet dabei total leise. Im nächsten Newsletter gibts dann mehr Infos. Die Wunde selbst kenne ich noch nicht, da darüber noch ein dicker Verband gewickelt ist. Doch laut Operateurin und Chefärztin ist die Wunde zwar tief (bis zum Muskel und die Faszie war ziemlich vernarbt) kann aber höchstwahrscheinlich später mit einer einfachen Hauttransplantation mittels Spalthaut versorgt werden. Warten wir’s ab.


kommt Zeit, kommt Naht
Sonja und die Monster im Kopf

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