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Das „vernäht und zugeflixt“ – Archiv

Newsletter vom 07.06.2021

Falls jemand gestern das Update von vernäht & zugeflixt vermisst hat, kann sich gerne den Newsletter vom Samstag mit dem Datum von Sonntag durchlesen. Es ist nichts anderes passiert, wie den Tag zuvor und ich wollte niemanden mit einer Wiederholung langweilen.

Dafür ist heute einiges los, auch wenn der Morgen sehr ruhig begann. Es gab für mich keinerlei Weckdienst, kein frisches Bettzeug und erst so kurz vor 8 Uhr kam die Stationshilfe, um meine Wasserflasche aufzufüllen. Eine Pflegekraft tauchte nur kurz nach dem Frühstück auf, um die morgendlichen Medikamente auf den Nachttisch zu stellen und war dann auch gleich wieder verschwunden. Die Reinigungskraft schwang ihren Wischmopp voller Elan durchs Zimmer, doch mehr passierte nicht. Kurz vor 10 Uhr gab Vera Alarm und wollte neue Spülflüssigkeit. Ich klingelte, doch „nur“ eine Pflegeschülerin streckte den Kopf ins Zimmer und bedauerte, dass sie mir nicht helfen kann, wollte aber gleich der Fachkraft Bescheid geben. Doch niemand kam und Vera piepste fröhlich vor sich hin. Nochmal klingeln? Die Tür zu meinem Zimmer stand ja noch offen. Hmmm! So kannte ich das die letzten Tage nicht und so vermutete ich, dass auf der Station einiges los ist und die Pflegekräfte alle Händevoll zu tun hatten.

Irgendwann kam eine mir unbekannte Pflegekraft zur Tür rein und teilte mir mit, dass ich heute umziehe. Auf Nachfrage erklärte sie mir, das die Station der Plastischen Chirurgie wieder normal in Betrieb geht und ich somit dort „besser“ aufgehoben bin. Ich packte also meine 7 Sachen zusammen, zog sämtlich Ladekabel aus den Steckdosen und räumte das Bad. Mein Schrank fuhr inzwischen mit der Krankenschwester in mein neues Zimmer. Als sie zurück kam folgte ich ihr auf die andere Station, während sie und eine weitere Pflegekraft das Bett und Nachkästchen transportierten. Dort brachte sie erstmal Vera zum Schweigen, wechselte die Flasche mit der Spülflüssigkeit und Vera nahm nach einem kurzen Test problemlos ihre Arbeit wieder auf. Gut gemacht, Vera!

Neue Station – neue Abläufe

Das neue Zimmer teile ich mir nun mit einer Frau in meinem Alter und bis jetzt verstehen wir uns ganz gut. Nach der Kontrolle von Puls, Blutdruck, Fieber und der Frage nach dem Stuhlgang, bekam ich den Essensplan. Leider kann ich auf dieser Station meine Mahlzeiten nicht täglich wählen, sondern muss den Plan gleich für die ganze Woche ausfüllen. Ok, es gibt Schlimmeres. Im Gegensatz zun Ärzte-Team sind mir momentan noch viele Gesichter der Pflegekräfte unbekannt und ich wünsche mir, dass auf der neuen Station alle genauso nett sind wie drüben. Neue Situationen gibtˋs ja zahlreich, doch jetzt kommen auch noch neue Personen dazu. Meine Monster im Kopf sind alle auf HabAcht und ich erschrecke oft, wenn die Tür aufgeht. Besonders freute ich mich über die Stationshilfe, die ich von der Nachbarstation kannte und dir mir mein heißes Wasser für den Kaffee brachte. Ein vertrautes Gesicht hilft in solchen Situationen irgendwie.

Anschließend zog ich los, um die Station zu erkunden. Leider gibt es hier nicht so viele Exponate und Ausstellungstücke wie auf der Herzchirurgie und so ist die Rätselrunde ab heute leider erstmal zu Ende.

Die Anspannung wegen der morgigen Hauttransplantation steigt ebenso und um die Warterei auf den Arzt, der mir die Operation und meine Fragen dazu beantworten soll, zu verkürzen, schaute ich viele YouTube Videos überˋs Trailrunning oder setzte mich auf den Balkon, um frische Luft zu tanken.

Am Nachmittag kam der Arzt, der sich um meine Transplantation morgen kümmert (ich kenne ihn schon vom ersten VAC-Wechsel) und ich konnte endlich meine Fragen los werden. Die Transplantation soll morgen im Laufe des Vormittages im OP stattfinden (ich stehe an 4. Stelle) und nötig ist dafür „nur“ eine örtliche Betäubung. Irgendwie spannend und doch gleichzeitig macht mir es Angst, so alles mit zubekommen, wenn an mir rumgeschnippelt wird. Zuerst wird mir am gleichen Bein wie die Wunde (also rechts) vom Oberschenkel die Haut entnommen (soll sich danach wie ne Schürfwunde anfühlen) Anschließend reinigt der Doc nochmal die Wunde am Bein und anschließend kommt die Spenderhaut vom Oberschenkel drauf. Mit Nähten wird das ganze fixiert und dann kommt Vera wieder für 4-5 Tage zum Einsatz. Ich habe also nach der Operation 2(!) Wunden an einem Bein. Aber wenn danach die transplantierte Haut gut ausschaut, darf ich kommenden Sonntag eventuell nach Hause (und nicht nur mein Bauch freut sich auf das Ende der Krankenhauszeit)

Also drückt mir gerne weiterhin die Daumen!!!


kommt Zeit, kommt Naht
Sonja und die Monster im Kopf

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