Es gibt Tage da lebe ich wie in einer Blase. Alles fühlt sich so unwirklich und irgendwie weit weg an. Ich spüre mich nicht und in meinem Kopf ist ein großer Wattebausch. Ich spüre meinen Körper so gut wie gar nicht – irgendwie wie ein Roboter, der einfach funktioniert.
In der Fachwelt nennt man diesen Zustand Depersonalisation, Derealisation, Dissoziation und ist eine Schutzfunktion für die Seele. Heute war es so ein Tag: vormittags war es für mich noch gar nicht richtig wahrnehmbar – ich funktionierte, aber alles fiel irgendwie schwerer.
Ich versuchte in Bewegung zu bleiben wie es meine Therapeutin mir geraten hatte. Doch es half heute nichts, sogar mein geliebtes Laufen konnte mich nicht aus dieser Blase holen – ich zog den Trainingsplan ohne etwas zu Fühlen durch. Ich fühlte einfach nichts: nicht meinen Körper, wie er sich bewegt, noch meinen Herzschlag oder die Atmung – auch irgendwie innerlich leer: keine Freude, keine Wut, Traurigkeit oder ähnliches.
Ich fühle mich heute nicht wirklich gesellschaftstauglich und so habe ich auch ein Treffen mit Freunden abgesagt – manchmal hilft mir der Rückzug, um wieder einen Zugang zu mir und damit aus der Blase zu bekommen.
Mal schauen wie lange dieser Zustand diesmal andauert.